Wandern hinter dem Königssee

Von der Wasseralm gibt es zwei Abstiegsmöglichkeiten zur Fischunkelalm und Salet, und zwar über den Röthsteig und über den Landtalsteig. Ich hatte mich für Letzteren entschieden. Bei dieser Variante verläuft der Pfad zunächst noch längere Zeit auf einer höheren Ebene als bei der Erstgenannten. Auf Höhe der Hanauerlaubwand gibt es dann mehrmals eine fantastische Sicht auf den Obersee. Auch sieht man diesseits des Obersees tief unten die Fischunkelalm liegen, sowie jenseits des Obersees die Saletalm und das südliche Ende des Königssees. Atemberaubend! Bis zum Abzweig im Landtal ist der Pfad über einige Kehren bereits absteigend, aber nicht besonders stark. Das ändert sich dann an der Kreuzung. Geradeaus geht es weiter ins Landtal für Wanderer mit dem Ziel Gotzenalm. Für mich mit dem Ziel Salet stand ein starker Abstieg bevor. Über sechshundert Höhenmeter geht es nun steil bergab über einen Pfad, der teils unangenehm und erodiert ist. Ab und zu gibt es Drahtseile, um das Fortkommen zu erleichtern. Irgendwann schließt auch der von links kommende Röthsteig an den Pfad an, um dann schließlich und endlich in die Fischunkelalm zu münden.

Auf diesem oberen Teil der Fischunkelam ist dann der große Abstieg bewältigt. Falls Kraft und Zeit es zulassen, kann man sich mit einem Abstecher zur linken Seite dem Röthbachfall nähern. Der Wasserfall hat eine imposante Höhe von 470 Metern über zwei Hauptstufen. Damit ist der Röthbachfall der höchste Wasserfall Deutschlands. Ein schmales Waldstück trennt den oberen Teil der Fischunkelalm vom unteren Teil, der tiefer gelegen ist und der direkt an den Obersee grenzt. Hier befindet sich eine kleine Wirtschaft, die an schönen Tagen hochfrequentiert ist. Mit der Sonne im Rücken ist die Sicht auf den Obersee wunderschön. Der Pfad in Richtung Saletalm verläuft auf der westlichen Seite des Obersees. Auch hier geht es noch ein letztes Mal auf und ab. Am anderen Ende des Obersees befindet sich am Nordufer das famose Bootshaus, das es wegen der idyllischen Lage zu einem Instagram-Hotspot geschafft hat. Tatsächlich ist das direkte Umfeld des Bootshauses alles andere als idyllisch. Es tummeln sich hier nämlich viel zu viele Touristen aus aller Welt, die das potentiell ultimative Foto verschandeln. Außerdem steht für ein perfektes Foto das Bootshaus leider die meiste Zeit im Gegenlicht der Sonne. Also nichts wie weiter. Auf der Saletalm ließ ich die Kreuzung zum Kärlingerhaus über den Sagerecksteig links liegen und ich erreichte nach wenigen Minuten die Anlegestelle des Bootes, das mich nach Schönau zurückbrachte.