Funtensee 1601 m
Vom Funtenseesattel ist es nur ein Katzensprung zum Kärlingerhaus. Die Hütte konnte ich zwar noch nicht sehen, aber es waren nur noch fünfzehn Minuten zu gehen. Dann, auf dem absteigenden Pfad und nach einer Kurve, sah ich das Kärlingerhaus liegen. Prächtig in einem grünen Kessel und vor dem markanten Ledererkopf. Das Kärlingerhaus betrat ich dann kurz nach zwei Uhr und hatte damit die angeschriebene Gehzeit seit St. Bartholomä eingehalten. Wanderer, die noch Zeit und Kräfte übrig haben, können in einer Stunde noch den Feldkogel in 1872 Metern Höhe erwandern. Hier soll es einen schönen Blick auf den Königssee geben. Allerdings ist der Königssee dann sehr weit weg und ich würde einen ähnlichen, näheren Blick am nächsten Tag vom Halsköpfl erhalten. Somit beschränkte ich mich darauf, zu den Hütten hinter dem Funtensee hinunterzuwandern. Dabei kam ich an der Teufelsmühle vorbei. Hier hört man aus einem felsigen Bodenspalt das abfließende Wasser aus dem Funtensee rauschen. Im Bereich des Funtensees gibt es auch so einige Murmeltiere, die ich zwar hörte, aber nicht sah. Einen Pfad rund um den Funtensee fand ich nicht und so wanderte ich schließlich nach einigen Verweilminuten über denselben Pfad wieder zum Kärlingerhaus zurück, wo ich die Nacht verbringen würde.
Am nächsten Tag wanderte ich leicht ansteigend zum Funtenseesattel zurück. An der Wegkreuzung bog ich in den Pfad zur Wasseralm ein. In der nächsten halben Stunde gibt es zwar nicht viel zu sehen, aber die Gegend ist ruhig, friedlich und sehr grün. Es geht mehrfach auf und ab und an steileren Passagen gibt es Drahtseile, die den Fortgang erleichtern. Erstes Glanzlicht der heutigen Etappe war der Grünsee, an dem ich in erhöhter Lage vorbeilief. An zwei Stellen gibt es die Möglichkeit etwas zum See abzusteigen, um den See besser und mit weniger hinderlicher Vegetation zu sehen. Nach dem Grünsee steigt der Pfad schon wieder an zu einer Weggabelung. Hier bestünde die Möglichkeit über den Sagerecksteig auf kürzestem Wege nach Salet abzusteigen. Ich wanderte aber weiter in Richtung Schwarzensee, der etwa hundert Höhenmeter über dem Grünsee liegt. Auch dieser See ist idyllisch in der Landschaft eingebettet. Im Gegensatz zum Grünsee läuft der Pfad direkt am Ufer des Schwarzensees entlang. Nach einem weiteren und letzten Anstieg erreichte ich den Rücken des Halsköpfls mit der Möglichkeit eines Abstechers zu dessen Aussichtspunkt.
