Königssee 603 m
Dieser Bericht beschreibt eine Wanderung hinter dem Königssee im Berchtesgadener Land über zwei Tage mit einer Übernachtung im Kärlingerhaus am Funtensee. Das Wandergebiet befindet sich zum größten Teil in der Kernzone des Nationalparks Berchtesgaden. Der Königssee selbst und die mit dem Schiff leicht erreichbaren Orte St. Bartholomä und Salet befinden sich ebenfalls im Nationalpark, allerdings liegen sie in dessen Pflegezone. Ausgangspunkt der anspruchsvollen Wanderung ist St. Bartholomä, das in der Hochsaison kontinuierlich von Schönau am nördlichen Ende des Königssees angefahren wird. Ende der Wanderung ist Salet am südlichen Ende des Königssees, von wo das Schiff nach Schönau zurückbringt.
Von St. Bartholomä bis zum Kärlingerhaus sind nominal gute tausend Höhenmeter zu überwinden, mit nur wenig Gegenanstiegen zwischendurch. Nach der Überquerung des Eisbaches geht es kontinuierlich bergauf und am Wasserfall des Schrainbaches vorbei. Verschnaufpause gibt es auf der Schrainbachalm, in deren Bereich der Pfad eher flach verläuft. Dann geht es aber durch die Saugasse über unzählige Kehren steil hinauf. Oben auf der Oberlahneralm angekommen, ist das Tagesziel noch nicht erreicht. Es sind noch weitere Höhenmeter und Wegstrecke bis zum Funtenseesattel zu bewältigen. Von dort kommt das Kärlingerhaus bei leichtem Abstieg bald in Sichtweite und ist dann schnell erreicht.
Die Strecke vom Kärlingerhaus bis zur Wasseralm ist auch nicht zu unterschätzen. Hier geht es im mehrfachen Auf und Ab an zwei kleinen Seen vorbei. Es sind der Grünsee und der Schwarzensee. Höchster Punkt auf dieser Etappe ist das Halsköpfl, das über einen kleinen, lohnenswerten Abstecher vom Hauptpfad erreicht wird. Das Halsköpfl bietet eine sehr schöne, aber nicht ganz freie Sicht auf den Königssee und St. Bartholomä, die tief unten gelegen sind. Indessen geht es zur Wasseralm praktisch nur noch abwärts über einen Pfad, der sich jedoch länger als erwartet zieht.
Auch auf der Wasseralm empfiehlt sich eine Übernachtung, um die Wanderung zu einer kräfteschonenden Drei-Tagestour zu machen. Gut konditionierte Wanderer können aber am selben Tag nach Salet absteigen, unter Beachtung der letzten Abfahrt des Schiffes von Salet. Es gibt unten keine Übernachtungsmöglichkeit und man ist auf das Schiff angewiesen. Von der Wasseralm geht es kontinuierlich und zum Teil steil weiter abwärts. Es bieten sich dabei zwei Abstiege an. Entweder über den Röthsteig, oder über den Landtalsteig. Letzterer dauert etwas länger und verläuft länger auf größerer Höhe. Dafür gibt es derweil an mehreren Stellen eine fantastische Sichtachse zum Obersee. Der Landtalsteig selbst ist lästig und schroff, bevor dieser in die Fischunkelalm mündet. Auf etwa gleichbleibender Höhe geht es dann am idyllischen Obersee vorbei, bis das Ende der abwechslungsreichen Wanderung auf der Saletalm erreicht ist.
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